Parodontitis – Alarmsignale nicht unterschätzen!
Schwellungen des Zahnfleisches, Rötungen und Blutungen sind Alarmzeichen für eine Zahnfleischentzündung. Aus ihr entwickelt sich häufig eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates).
Bis zu 80% der Bevölkerung leiden an diesem unterschätzen Gesundheitsrisiko. Nach dem 40. Lebensjahr gehen dadurch mehr Zähne verloren als durch Karies.
Die Erkrankung wird durch nachfolgende Faktoren beschleunigt:
- mangelnde Mundhygiene
- genetische Veranlagung
- spezielle, sehr aggressive Bakterien
- Rauchen – eine einzige Zigarette vermindert die Durchblutung und damit die Immunabwehr ganz erheblich!
Unter physiologischen Bedingungen wird die Mundflora von hunderten Bakterienarten und Hefen besiedelt. Diese Mundflora hat zum größten Teil eine Schutzfunktion gegenKrankheitserreger, die sich in der Mundhöhle einnisten könnten.
Bakterien im Mund kleben sich in Biofilmen auf Zahnoberflächen und Zahnfleisch fest. Diese Beläge und Bakterien breiten sich entlang der Zähne in die Tiefe aus. Es entstehen immer tiefere Zahnfleischtaschen. Durch die entstehenden Stoffwechselprodukte wird der Kieferknochen angegriffen. Er zieht sich meist ohne Schmerzen zurück. Der Knochenverlust kann in den meisten Fällen nicht wieder aufgebaut werden. Am Ende lockern sich die Zähne und fallen aus.
Eine unbehandelte Parodontitis belastet den gesamten Organismus. Die Erreger und ihre Stoffwechselprodukte können aus der Zahnfleischtasche in die Blutbahn und von dort in lebenswichtige Organe gelangen.
Die Herzkranzgefäße sind besonders gefährdet. Nach neueren Studien haben Parodontitis- Patienten ein höheres Herzerkrankungs- und Schlaganfallrisiko. Rauchen beschleunigt übrigens den Fortschritt von Zahnfleischerkrankungen.
Je nach Stadium der Zahnfleischentzündung werden heute verschiedene individuelle und maßgeschneiderte Behandlungsverfahren angewandt.